Presseerklärung vom 11.10.2023:
Konzeptlos nix los?
Die SPD-Fraktion hat einen Antrag gestellt, in dem der Magistrat aufgefordert wird, sowohl ein Konzept als auch einen Plan zur Personalentwicklung bei der Stadtverwaltung zu erstellen. Formuliertes Ziel soll sein „dass die Verwaltung als Ganzes leistungsfähiger wird“.
Anscheinend hat die SPD-Fraktion nicht mitbekommen, dass ein umfangreiches Konzept, welches zugleich Basis für Planungen sein kann, bereits 2019 mit großem Aufwand erarbeitet und im September 2020 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde. Und das natürlich unter anderem auch das Ziel hat, die Verwaltung leistungsfähiger zu gestalten.
Es entwickelt zu den fünf Handlungsfeldern Personalplanung, Personalgewinnung, Bildung und Entwicklung, Personalbindung und Personalführung Vorschläge und konkrete Handlungsempfehlungen für die Umsetzung der jeweiligen Personalentwicklungsinstrumente.
Woran liegt es, dass von den Handlungsempfehlungen bisher so wenig umgesetzt wurde? Schlicht am fehlenden Personal, insbesondere im für die Umsetzung federführenden Fachbereich Personal. Und daran, dass in der gesamten Stadtverwaltung mehr als 330 Stellen und damit gut ein Viertel nicht besetzt sind. Sodass teilweise sogar die unmittelbaren Tagesaufgaben nicht ausreichend erfüllt, geschweige denn neue Verfahren und Maßnahmen umgesetzt werden können.
Die Linke/Liste Solidarität hatte daher für den Haushalt 2023 den Antrag gestellt, im Bereich Personalwesen 1,5 neue Stellen zu schaffen und zu besetzen, um die schlimmsten Engpässe bei der Stellenbesetzung zu beseitigen, damit einer Optimierung der Personalfindung und Personalbindung näher zu kommen und „damit auch die Dienstleistungsqualität für Rüsselsheimer Einwohner und Einwohnerinnen zu garantieren.“
Angesichts der geschilderten Situation war doch bestimmt die begeisterte Zustimmung der anderen Fraktionen, insbesondere der SPD garantiert - oder? Im Gegenteil, alle anderen Fraktionen stimmten gegen den Antrag der linken Liste.
Aber die SPD will nun die abgemagerte Stadtverwaltung mit der erneuten Konzepterarbeitung beschäftigen – geht’s noch?
Mehr Konzepte gehen immer noch, meint die SPD. Sie hat zwar seit zehn Jahren keinen Finger krumm gemacht für die Bereitstellung geeigneter Jugendräume in Königstädten, will aber nun von Magistrat und Verwaltung ein Konzept für Jugendräume in allen Stadtteilen ausgearbeitet haben. Deshalb schlägt die Linke/Liste Solidarität vor, einen überfraktionellen Antrag für die Konzeptionierung eines Konzepts zur optimalen Konzepterarbeitung einzubringen.